Autokauf und Mount Coot-Tha
- Becca
- 18. Sept. 2016
- 2 Min. Lesezeit


Gesagt, getan. Am ersten Tag nach unserem Einzug ins Hostel haben wir uns ein lauschiges Plätzchen in der Uni gesucht und uns via Gumtree (dem australischen eBay) auf die Suche nach einem Auto begeben. Da in Australien quasi jeder ein Auto besitzt, ist der Markt ziemlich groß, die Preise sind nicht al
lzu hoch und die Angebote sind vielfältig und zahlreich. Wir wurden schnell fündig und haben eine Hand voll potenzieller Verkäufer angeschrieben. Die Antworten ließen ebenfalls nicht lang auf sich warten und wir vereinbarten den ersten Besichtigungstermin schon für den selben Tag. Auf den ersten Blick schien das Auto perfekt zu sein, denn es handelte sich um einen Holden Commodore, 2000er Baujahr, mit automatischer Schaltung, gerade einmal 230.000 km gefahren, was für ein australisches Auto keine Strecke ist. Auch nicht zu verachten ist die Tatsache, dass das Auto sogar über ein bereits eingebautes Bett verfügt und mit sämtlichem Campingzubehör ausgestattet ist. Auch der Preis von $1500 (1000€) ist nicht zu verachten. Bei der Besichtigung wurden unsere Erwartungen nicht enttäuscht. Abgesehen vom äußeren Erscheinungsbild (Kratzer, eine Delle durch einen Kangaroounfall, ein paar Schönheitsmakel) war alles in einem guten Zustand und die Verkäuferin (ebenfalls eine Backpackerin aus Deutschland) konnte uns sämtliche Rechnungen von allen durchgeführten Reparaturen vorlegen. Im Juli wurde sogar noch ein vollständiger Check vorgenommen und so entschieden wir uns dafür, das Auto nach einer kurzen Probefahrt zu kaufen. Ein weiterer Pluspunkt des Autos ist, dass es in Western Australia angemeldet ist und man deshalb die Ummeldung des Autos per Post abwickeln kann.
Den darauffolgenden Tag verbrachten wir dann damit, alle Unterlagen für die Ummeldung zusammenzubekommen. Dabei handelte es sich „nur“ um eine Kopie einer gültigen Kreditkarte und eine beglaubigte Kopie des Reisepasses. Im Internet haben wir gelesen, dass man dafür entweder in eine Postfiliale oder in eine Apotheke gehen muss. Von der Post wurden wir zur Apotheke und von der Apotheke in ein Einkaufszentrum zur Justice of Peace geschickt. Diese hatte natürlich schon geschlossen und wir wurden freundlich darum gebeten, am nächsten Tag noch einmal wiederzukommen. Glücklicherweise haben wir mittlerweile ein paar nette Kontakte im Hostel knüpfen können, durch die wir davon erfahren haben, dass die Polizei vollkommen kostenlos Kopien des Reisepasses beglaubigt. Dort gab es keine Probleme und so konnten wir den Autokauf am frühen Abend des nächsten Tages abschließen und die unterzeichneten Dokumente bei der Post zum Versand nach Western Australia abgeben.
An den Linksverkehr gewöhnt man sich schnell. Besonders ungewohnt ist es eher, ohne Schaltung zu fahren. Überholt wird rechts, im Kreisverkehr fährt man im Uhrzeigersinn und blinkt bevor man einfährt in die Richtung, in die man abfahren möchte, rechts vor links gilt übrigens trotzdem. Besonders tückisch ist die Position des Blinkers, denn dieser befindet sich auf der rechten Seite und so zeigt man den Spurenwechsel alle paar Kilometer aus Versehen damit an, dass man die Scheibenwischer anmacht.

Da Übung bekanntlich den Meister macht, haben wir das gute Wetter am darauffolgenden Tag genutzt und einen kleinen Tagesausflug auf den nahe gelegenen Mount Coot-Tha unternommen. Sportlich wie wir sind, haben wir das Auto am Fuß des Berges vor den Botanischen Gärten geparkt und die 300 Höhenmeter zu Fuß bewältigt. Der Wanderweg ging vorbei an einem kleinen Wasserfall und Malereien der einheimischen Aborigines. Oben angekommen, hatten wir einen fantastischen Ausblick über die gesamte Stadt und die nähere Umgebung bis hin zum Meer. Nachdem die Sonne untergegangen war, haben wir den Ausblick bei Nacht genossen und uns anschließend auf den Weg zurück in die Stadt gemacht.
Heute war leider der erste Tag an dem das Wetter nicht so gut war, weshalb wir uns im Rathaus das Museum of Brisbane angeschaut und eine kleine Führung in den Glockenturm unternommen haben, von dem aus man einen schönen Ausblick über die umliegenden Häuser und den Rathausplatz hat.
Wir verlängern unseren Aufenthalt in Brisbane noch um zwei Tage bis zum 25. September, da das Brisbane Festival am 24. September seinen Höhepunkt mit einem unglaublichen Feuerwerk erreicht.
Über einen unserer Zimmergenossen haben wir nun sogar unseren ersten Job bekommen, ganz ohne zu suchen. Dabei handelt sich zwar nur darum, an zwei Tagen jeweils 3 Stunden lang Flyer zu verteilen, aber da wir sowieso noch bis Sonntag in Brisbane „festsitzen“, ist das eine willkommene und zumindest bezahlte Abwechslung.
Wir sind gespannt, wie das wird und melden uns bald wieder.
Liebe Grüße,
Leni und Rebecca <3
Comentários